Winfried Herz verstorben

Eintrachts Spielmacher der 1950er Jahre verstorben

Der BTSV Eintracht trauert um Winfried („Wini“) Herz, der in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein Jahrzehnt lang das Spiel der Braunschweiger Oberligaelf geprägt hat. Herz verstarb am vergangenen Freitag, 9. Dezember 2022. Der am 11. Mai 1929 in Erfurt geborene Herz lebte in den letzten Jahren zusammen mit seiner Frau in einer Braunschweiger Seniorenresidenz, zuletzt im Pflegebereich.

1951 kam Herz, der sich in der DDR drangsaliert gefühlt hatte, zusammen mit Erich Wozniakowski aus Erfurt zur Eintracht. In seiner ersten Saison lief es nicht rund für ihn in Braunschweig, denn zunächst wurden die beiden Ex-Erfurter wochenlang gesperrt und dann wurde Eintracht noch wegen angeblicher Spielmanipulationen in die Amateurliga zurück versetzt. Doch dort hoch überlegen stiegen die Blau-Gelben sofort wieder auf und beendeten die Saison 1953/54 in der Oberliga Nord auf einem guten 4. Platz. Am Hamburger SV war zwar in diesen Jahren kein Vorbeikommen, doch 1958 qualifizierte sich Eintracht (nur zwei Punkte hinter dem HSV) als Vizemeister für die Gruppenspiele um die Deutsche Meisterschaft.

Bis 1961 stand Herz, der 36 Jahre lang in Braunschweig bei der Deutschen Bank beschäftigt war, in 157 Oberligaspielen für die Löwen auf dem Platz und erzielte dabei 49 Tore. Er hielt es stets für ein großes Glück, dass er so lange gemeinsam mit seiner Frau in der Seniorenresidenz leben konnte.

Bis zuletzt hielt Herz Kontakt zu Eintracht Vereinshistoriker Gerhard Gizler, aber auch zu dem Eintrachtfan Achim Meyer aus Sulingen, der sich gern an seinen ersten Besuch im EINTRACHT-Stadion 1955 erinnert. Bei dem Spiel gegen Eintracht Nordhorn gab es damals folgende Durchsage: "Unser Mannschaftskapitän Herz ist Vater von Zwillingen geworden". Mit diesen Zwillingen hat der Manager unserer Traditionsmannschaft, Dr. Peter Klewe, später die Schulzeit bis zum Abitur 1973 vollbracht, zudem war Herz damals sein Trainer bei DJK Schwarz-Weiß Braunschweig.

Die Eintracht verneigt sich vor ihrem früheren Mannschaftskapitän „Wini“ Herz, der seine aktive Zeit einmal so zusammengefasst hat: "Es gab viel mehr Kameradschaft und Geld spielte noch kaum eine Rolle". Ruhe in Frieden, "Wini" !

Unser Foto zeigt ihn links bei seinem letzten Besuch im Stadion Ende 2018 mit Eintrachts Rekordnationalspieler Horst Wolter.

Foto: Erik Lieberknecht