Rückblick auf die Info-Veranstaltung für Vereinsmitglieder
Entscheidungsträger des Vereins informieren über aktuelle Entwicklungen
Pünktlich um 19 Uhr eröffneten BTSV-Präsidentin Nicole Kumpis und Geschäftsführer Sven Rosenbaum den Abend vor rund 200 anwesenden Mitgliedern im Business-Bereich des EINTRACHT-STADIONs, wohin die Veranstaltung wegen des Wetters verlegt wurde.
Nicole Kumpis begann dabei mit der Vorstellung des neuen Vizepräsidenten Thies Vogel, der sich nach seiner Wahl im Januar zum ersten Mal auf einer größeren öffentlichen Veranstaltung zeigte. In ihren einleitenden Worten ging sie auf den eingeschlagenen Weg des Präsidiums ein und informierte über den aktuell im Verein laufenden Strategieprozess, regelmäßige Klausurtagungen des Gesamtvorstandes und eine ganz besondere neu gesteckte Marke: 10.000 Mitglieder bis Ende 2026! Dennoch wolle man kein Wachstum um jeden Preis, sondern ein damit einhergehendes gesundes Wachstum der Sport- und Verwaltungsinfrastruktur. Auch Thies Vogel ergriff als neu gewählter Vizepräsident Finanzen das Wort und bedankte sich bei den Mitgliedern für seine Wahl, die angenehme Aufnahme und die breite Unterstützung aus dem Verein. Im Bericht aus seinem Zuständigkeitsbereich der Finanzen stellte er ein leicht positives Ergebnis des Gesamtvereins in Aussicht. Eine aktuelle Überlegung sei es, für die Leistungsteams des e.V. eine gemeinsame Sponsorenbasis zu erarbeiten.
Beim nächsten Tagesordnungspunkt wurde es spektakulär: Drei neue Sportangebote des BTSV stellten sich vor. Mitglieder aus dem Cheerleading sorgten für große Augen, als sie ausgewählte Figuren aus ihrer Choreografie vor der versammelten Menge zum Besten gaben. Zudem stellten sich Vertreter vom Volleyball und vom Roundnet vor. Auch hier erfolgte eine Veranschaulichung, indem sich vier Spieler um das Roundnet-Netz einfanden und im Rahmen der Möglichkeiten vor Ort ihren Sport vorstellten, während auf der Leinwand Videos von beeindruckenden Spielzügen weiterer Spieler gezeigt wurden. Jedes der drei neuen Sportangebote gibt Interessierten gerne einen Einblick und ist offen für neue Mitglieder!
Schon deutlich länger bestehen die Abteilungen Hockey und Wintersport, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Die Hockeyabteilung lädt dazu bereits an diesem Samstag, 22. Juni alle Interessierten in und um das Hockeyheim ein. Die Wintersportler planen eine Feier im August, wozu weitere Informationen folgen.
Mario Goldmann, Vorsitzender der Fanabteilung, stellte das Projekt der Sozialtickets vor, mit denen es bei jedem Heimspiel der Fußballprofis sozial oder wirtschaftlich Benachteiligten ermöglich wird, für fünf Euro wahlweise auf einem Steh- oder Sitzplatz das Spiel zu verfolgen. „Das Kontingent an zur Verfügung gestellten Tickets wurde nur selten vollständig ausgenutzt“, sagte Goldmann und bat die anwesenden Mitglieder, in ihrem Umfeld Werbung für dieses wichtige Angebot zu betreiben. Die Vergabe der Tickets erfolgt über einen Stand der Fanabteilung an Spieltagen an Personen, die beispielsweise den Braunschweig Pass, einen Rentenbescheid oder einen Nachweis über den Bezug anderer staatlicher Leistungen vorlegen können. Die Aushändigung erfolgt dabei stets diskret.
Für besondere Verdienste oder Erfolge ehrte das Präsidium erneut einige Mitglieder bzw. Mannschaften:
- Iris Homann, für den Aufbau sowie die anschließende Koordinierung und Organisation der Kindersportschule SPATZ! über mehr als zehn Jahre
- Petra Hümpel, für ihren Einsatz in zahlreichen Projekten der Fanabteilung
- Mario Goldmann, für sein vielseitiges Engagement seit Gründung der Fanabteilung und seine Mitwirkung in zahlreichen Projekten
- Anne-Kathrin Eriksen, für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Abteilung Leichtathletik über mehr als 60 Jahre, sowie als Würdigung ihrer sportlichen Erfolge (44 Goldmedaillen bei deutschen Meisterschaften sowie Welt- und Europameisterschaften)
- Tennis Damen 40 für den Aufstieg in die Bezirksliga.
- Tennis Damen I für den Aufstieg in die Bezirksliga.
- Tischfußball 1. Damen, für den Aufstieg in die 1. Bundesliga
- Fußball G-Jugend und Trainerin Katarina Burgdorf für den Aufbau eines sozialintegrierenden Teams
- Fußball E1-Jugend für ihre vierte Meisterschaft in Folge
- Fußball C3-Jugend, für den Aufstieg in die Bezirksliga sowie den Gewinn des Bezirkspokals
- Fußball 2. Damen, für den Aufstieg in die Landesliga
Den Geehrten wurden durch Laudatien der Abteilungsleitenden oder Abteilungsmitglieder geehrt und bekamen durch Nicole Kumpis und Thies Vogel Urkunden, sowie weitere Präsente überreicht, um die tollen Engagements und Erfolge zu würdigen.
Nach einer kurzen Pause begrüßte Geschäftsführer Sven Rosenbaum Kaderplaner Dennis Kruppke und Chef-Scout Philipp Schmidt zu einem Interview auf dem Podium. Gefragt nach der Scoutingstrategie erklärte Schmidt, dass Strategien grundsätzlich für einen Verein aufgestellt werden und nicht abhängig von einer Person wie dem Trainer sein dürfen, da das Geschäft schnelllebig sei. „Wir sehen es gerade bei St. Pauli, wo ein Trainer trotz des Aufstiegs den Verein verlässt“, sagte er. Die Strategie der Eintracht beinhalte den Fokus auf Emotionalität, Intensität, Mut und eine immerwährende Überzeugung trotz Rückschlägen. Die Aufgabe sei es, ein möglichst vollständiges Informationsbild über interessante Spieler zu haben, damit daraufhin Entscheidungen getroffen werden können. Dazu müsse man anfangs wissen, was man haben möchte und die Anforderungskriterien je nach Position zu definieren. Zur Informationsbeschaffung dienen dann das Videoscouting, Datenbanken, Beraternetzwerke, Kontakte zu Ex-Mitspielern/-Trainern/-Funktionären etc. Der Stadionbesuch sei für einen Scout aber nicht verzichtbar, da hier charakterliche Eigenschaften oder die Bewegung abseits der Kameras besser eingeschätzt werden kann. Neuverpflichtung Sidney Raebiger haben man schon lange im Fokus, als herausragendes Jugendtalent war er für die Eintracht aber lange unerreichbar. Es lohne sich, einen Spieler dennoch lange im Blick zu haben und als Verein auf seine Chance zu warten. Beim aus Ungarn verpflichteten Levente Szabó wurde man durch gute Kontakte im Beraternetzwerk als einer von wenigen Vereinen darauf aufmerksam, dass der Spieler in diesem Sommer ablösefrei zu haben ist und konnte das Scouting frühzeitig intensivieren, woraufhin die Verpflichtung am Ende glückte.
Kruppke erklärte zu seinem Aufgabengebiet der Kaderplanung, dass er eine möglichst nachhaltige Zusammensetzung der Mannschaft anstrebe. Ein Sommer mit 15 auslaufenden Verträgen wie in diesem Jahr dürfe sich nicht wiederholen, eine gute Struktur von Vertragslaufzeiten und im Gehaltsgefüge sei unabdingbar, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Klubs müssen berücksichtigt werden, weshalb bei jüngeren Spielern auch zu erwartende Transfererlöse oder die Beteiligung an Fördertöpfen eine Rolle spielten. Er gab außerdem bekannt, dass ein Talentepool unter Beteiligung der U23 eingerichtet werden soll, sodass die Leistungsträger aus der U23 schneller in den Fokus geraten. Auch sei man darauf vorbereitet, jederzeit auf kurzfristige Abgänge reagieren zu können, indem ein sogenannter Schattenkader gebildet wird. In Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen bestehe seitens der Spieler aus dem Ausland tatsächlich häufig großes Interesse daran, wie die Fanbase hier in Braunschweig aussieht, was sicherlich ein Pluspunkt für unseren Standort sein kann.
Im Anschluss ging es noch einmal um den Gesamtverein, als BTSV-Geschäftsführer Sven Rosenbaum über drei Infrastrukturprojekte des BTSV informierte:
- Die Wurzeln der großen Bäum an der Allee zum Eingang Guntherstraße reichen mittlerweile bis unter den Hockeyplatz, wodurch sich auf diesem starke Wellen gebildet haben und der Kunstrasen nicht mehr bundesligatauglich ist. Mit Hilfe von Fördermitteln durch Stadt und Landessportbund sowie eine Beteiligung der Hockeyabteilung konnte eine Lösung gefunden werden die vorsieht, dass die oberen Schichten des Platzes ausgetauscht werden.
- Die Finanzierung des neuen Tennisheims ist in Klärung, der Verein muss dazu ein Darlehen aufnehmen.
- Der Wunsch einer eigenen Turnhalle besteht schon länger. Nun wird in Erwägung gezogen, eine Leichtbauhalle zu erwerben oder zu errichten, um damit möglichst viele Sportarten versorgen zu können.
Der letzte Tagesordnungspunkt war Wolfram Benz, Geschäftsführer der für den Profifußball zuständigen Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA, vorbehalten. Er dankte zu Beginn allen Menschen, die Teil des Vereins sind und sich für ihn engagieren, auch wenn die Fußballer immer im Vordergrund stehen. Er sprach seinen Dank für Treue trotz der schwierigen Lage im vergangenen Jahr aus. Benz ging auf die Entwicklungen in den vergangenen Wochen ein und legte den Fokus auf die wirtschaftliche Situation. Der Sponsorendeal mit der BRAWO GROUP sei finanziell und durch die Laufzeit von mindestens vier Saisons auch für die Planbarkeit ein wichtiger Schritt für die Eintracht. Zudem hob er die Entscheidung von Kosatec hervor, auf den Platz auf dem Trikot zu verzichten und sich dennoch weiterhin in fast unveränderter Höhe zu engagieren. Dass die Eintracht aktuell in ruhigem Fahrwasser liegt, bestätigten die Rückmeldungen verschiedener Sponsoren, die vor allem die derzeit vermittelte Beständigkeit im Verein schätzen würden. Die Saisons in der 3. Liga haben bis heute Auswirkungen auf die Verteilung der Fernseheinnahmen, erklärte Benz, sodass man sich hier im Ligavergleich noch immer weit hinten wiederfindet. Weiterentwickelt habe man sich im Bereich der Kommunikation, der jetzt von Luca Podlech geleitet wird. Dabei sticht die viel nahbarere Kommunikation auf Social Media oder die Durchführung von Veranstaltungen wie dem Tag der Legenden heraus. Zusätzlich bemühte sich Benz in Folge des Auftrags aus der vergangenen Jahreshauptversammlung darum, das berühmte historische Stadionschild wieder zu errichten. Dem schob die Stadt Braunschweig als Eigentümerin des Stadions jedoch einen Riegel vor. Der Verein arbeitet nun gemeinsam mit der Fanabteilung an einer Alternative.
Die Informationsveranstaltung für Mitglieder findet seit 2022 jeden Sommer statt und dient dazu, den Vereinsmitgliedern exklusive Informationen und Entwicklungen mitzuteilen und mit den Entscheidungsträgern aus Präsidium, Gesamtvorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsführung und sportlicher Leitung der Eintracht in einen Austausch zu kommen. Ab 67 Euro im Jahr kann man hier Vereinsmitglied werden und in Zukunft bei Veranstaltungen wie dieser dabei sein sowie sich viele weitere Vorteile wie besondere Vorverkaufsrechte für die Spiele der Profis sichern. Werde jetzt Mitglied!