Leben im Leistungssport

Saisonrückblick von Anton Schaper im nationalen und internationalen Wettkampfgeschehen

(jp) Nach den Strapazen einer langen Sommer- und Wintersaison beginnt im Frühjahr für die Langläufer die „Off-Season“ – Zeit, eine kurze Saisonbilanz von Anton Schaper zu ziehen.

Das Resümee der Saison fällt von Anton selbst dabei grundlegend positiv: Am Ende schaffte es Anton auf das Treppchen der Gesamtwertung im Deutschlandpokal, der höchsten nationalen Wettkampfklasse in Deutschland auf einen starken 3. Platz. Ein Resultat basierend auf stetig guten Leistungen und ohne Verletzungspech. Der grandiose 3. Platz im Sprintrennen in Oberstdorf (Allgäu) auf den Weltmeisterstrecken von 2021 verhalf ihm zudem zum Renneinsatz im internationalen Continentalcup, der „zweiten Liga“ des Langlaufs. Der Continentalcup führte ihn nach Oberwiesenthal (Erzgebirge) und nach Schilpario (Italien). Die Erfahrung im internationalen und schonungslosen Starterfeld ist für einen noch jungen Athleten dabei unglaublich wichtig.

Auch konnte Anton seinen Traum, als Skilanglaufprofi um Medaillen zu kämpfen, hautnah spüren: Beim Langlaufweltcup in Oberhof verfolgte und unterstützte der Schüler des dortigen Sportinternats seine Vorbilder und Idole hautnah an der Strecke.

Aber wo Licht ist, kann manchmal auch Schatten sein. Durch das nun wirksame Fluorverbot für die Skipräparation und die Verwendung von Einheitswaxen im Wettkampf der Deutschlandpokale, wurde die richtige Auswahl des Rennski mit der richtigen Oberflächenstruktur essentiell. Für jede Bedingung einen richtigen Ski zu haben, sicherlich auch als Schüler eine Kostenfrage. So wurde Anton bei vor allem wechselnden Bedingungen vor Wettkämpfen die Auswahl des richtigen Skis unmöglich gemacht und die Chance auf bessere Platzierungen verwehrt.

Aber was wird von einem Nachwuchsathleten in den Kaderstrukturen des Deutschen Skiverbands mit der Doppelbelastung des parallel anstehenden Abiturstresses erwartet? Neben den gewöhnlichen Aufgaben eines Schülers stand Anton permanent in Konkurrenz zu seinen sportlichen Mitstreitern im nationalen und internationalen Feld.

Anton freut sich dabei nun auf den unmittelbar bevorstehenden Schulabschluss und dass er danach als „Vollprofi“ die gleichen Trainingsvolumina absolvieren kann, wie seine Konkurrenten. Diese konnten teilweise schon in der laufenden Saison ohne den Schulstress mehr Zeit ins Training investieren.

Die Vergabe eines Bundeskaderplatzes für Anton ist aktuell noch unklar. In einem starken Nachwuchs wird die Luft an der Spitze aber dünn und die Förderplätze sind extrem rar. Wenn Anton einen Kaderplatz erhält, kann über die Aufnahme in die Sportförderprogramme von Bundeswehr, Polizei oder Zoll zudem auch die Finanzierung der Kosten des Profisports gedeckt werden. Sollte es diese Auswahlrunde jedoch nicht für einen Kaderplatz reichen, kann Anton aber auch über einen Bundesfreiwilligendienst am Olympiastützpunkt seine Trainingsanforderungen erfüllen.

Eines steht aber auf jeden Fall fest: Anton ist jetzt schon voller Vorfreude, sich vollumfänglich auf die Qualifikation für die Juniorenweltmeisterschaften und die Plätze des Bundeskaders zu konzentrieren und vorzubereiten.

Foto (privat): Anton im Wettkampf beim Deutschlandpokal in Oberstdorf